Gerade in der Phase der Kreation eines Werbemittels ist von großer Bedeutung, ob die Mikrodynamik stimmt, ob Elemente an der richtigen Stelle, im richtigen Moment platziert werden, um die gewollte Wirkung zu erzielen.
Je nach Format und Genre gibt es bei TV-Sendungen Elemente, die für den Erfolg entscheidend sind. Ob etwa der Spannungsbogen bei narrativen Elementen funktioniert, Moderations-Sequenzen, Beitragsinhalte, Tempo oder Ausstattung gut ankommen, kann auf positive bzw. negative Wirkungen getestet werden. Zudem zeigt sich schnell, an welchen Stellen Ermüdungserscheinungen auftreten oder welche Elemente schlichtweg abgelehnt werden.
RTR-Messung hat lange Tradition in der politischen Debattenforschung. Gerade bei Live-übertragungen von TV-Duellen kann es spannend sein, live-Votings der Zuschauer zu beobachten und zu sehen, welcher Kandidat gerade von den Zuschauern favorisiert wird, wer sich insgesamt gut oder weniger gut schlägt, welche Argumente ankommen, welcher Diskussionsstil gefällt – all dies sind exemplarische Fragestellungen in der Debattenforschung. Dies ist meist die Domäne von Politik-, Kommunikations- und Sprachwissenschaftlern sowie Politikberatern, die Diskussionen in Hinblick auf Gefallen, überzeugungskraft, Authentizität, Sympathie etc. untersuchen.
Reden vor großem Publikum mit großer Reichweite und Bedeutung für Redner und Publikum werden üblicherweise vor dem öffentlichen Auftritt geübt und von Spezialisten beurteilt. Mit RTR können Schwachstellen inhaltlicher oder performanter Art aufgedeckt werden und somit bei der Optimierung der Rede und des Gesamtauftritts helfen. Dies ist besonders für PR-Berater, Rhetorik-Coaches und viele andere Berater interessant, die auf die gezielte Wirkung einer Darbietung bedacht sind. Sie haben hiermit ein Werkzeug an der Hand, mit dem sie ganz gezielt und im Detail die Qualität von Körperhaltung, Aussprache, Mimik, Rhetorik etc. beurteilen können.
Darbietungen, die durch eine professionelle Inszenierung ganz spezifische Wirkungen hervorrufen wollen, können auf die Wirksamkeit dieser Effekte überprüft werden. Neben der Qualität einzelner Acts, kann auch die relative Wirkung, also die Wirkung im Vergleich mit mehreren Elementen aufgedeckt werden, sowie die Wirkung aufgrund der Platzierung an einer bestimmten Stelle.
RTR spielt bei der Beurteilung von Audiomaterial seine Stärken voll aus. Bewertungen musikalischer Elemente können etwa mit herkömmlichen Befragungsverfahren nur im Gesamturteil abgefragt werden. Die Beurteilung von Detailelementen geht leicht verloren, weil die oft sehr kurzen Sequenzen leicht vergessen werden oder nicht gut verbalisiert werden können. Bewährte Beurteilungskriterien sind das Gefallen, Wohlfühlen, Heiterkeit/Traurigkeit. Für gesprochene Inhalte – z.B. Radiobeiträge, Hörbücher, Hörspiele – bieten sich Urteilsdimensionen wie etwa Gefallen, Interesse, Spannung, überzeugungskraft, Natürlichkeit an.
Videotutorials – beispielsweise Bedienungsanleitungen für technische Geräte oder Software-Programme – müssen vor allem eines sein: einfach und verständlich. Mit RTR lässt sich leicht nachzeichnen, an welchen Stellen die Nutzer ‚aussteigen‘ bzhw. Der Anleitung nicht mehr folgen können. Auch können RTR-Tests während des Produktionsprozesses helfen, die Darstellung zu optimieren.
Neben den vielfältigen Einsatzbereichen der RTR-Messung stehen auch noch verschiedene Modi der Erhebung der Daten und Darstellung der Ergebnisse zur Verfügung. Ob online, mobil, zeitversetzt oder live – hier sind vielfältige Versuchsanordnungen realisierbar.